Unterstützung für Alpaka-Züchter in den Anden
Hoch in den peruanischen Anden unterstützt Oikocredit die traditionelle Zucht von Alpakas. Die Verwandten der Lamas leben in hohen Gebirgslagen auf 3,500 bis 5,000 Metern. Seit vielen Generationen züchten die Menschen dort Alpakas, die für ihre qualitativ hochwertige Wolle bekannt sind.
Ein karges Leben für Alpaka-Züchter
Alpaka-Bauern leben meist in abgelegenen Gebieten Perus, in denen ein raues und kaltes Klima herrscht. Besitzer kleiner Herden haben oft nur ein sehr niedriges Einkommen. Um nahe bei ihren Herden zu sein, leben sie in kleinen Lehmhütten ohne Strom.
Viele Bauern können sich keine Medikamente oder besseres Futter für ihre Alpakas leisten. Sie können nur schlecht von der Alpaka-Zucht leben, da sie kaum Zugang zu Abnehmermärkten haben und alleine keine fairen Preise für ihre Wolle aushandeln können.
Faire Preise und bessere Lebensbedingungen durch Genossenschaften
Um die traditionelle Alpaka-Zucht zu unterstützen und die Lebensbedingungen der Alpaka-Bauern zu verbessern, ist Oikocredit eine Partnerschaft mit der Genossenschaft „Cooperativa de Produccion y Servicios Especiales de los Productores de Camelidos Andinos Ltda (COOPECAN)“ eingegangen.
COOPECAN arbeitet mit 15.500 Alpaka-Bauern und ihren Familien zusammen, um die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bedingungen zu verbessern. Die Mitglieder von COOPECAN erhalten faire Preisen für ihre Wolle sowie Dienstleistungen, die die Qualität der Wolle verbessern und die Gesundheit der Alpakas verbessern sollen.
„Die Bauern konnten nicht genug verdienen“
Carina Torres ist Oikocredit-Länderbeauftragte für Peru und Expertin für landwirtschaftliche Finanzierungen. Sie betreut den Oikocredit-Partner COOPECAN und hat viele der Bauern besucht, die mit der Genossenschaft zusammenarbeiten. Sie wollte sich selbst ein Bild von den Lebensbedingungen der Bauern machen und erfahren, wie deren Zusammenarbeit mit COOPECAN funktioniert.
„Als ich das erste Mal die Alpaka-Bauern, oder wie wir sagen „alpaqueros“, besuchte, sah ich, warum sie dringend eine solche Genossenschaft brauchten. Viele Alpaka-Jungen starben oder waren krank. Dadurch konnten die Bauern nicht genug verdienen, um über die Runden zu kommen. Oder sie mussten die Wolle für einen sehr niedrigen Preis an einen Zwischenhändler verkaufen.
Als Mitglied in der Genossenschaft erhalten die Landwirte zum Beispiel Medikamente für kranke Tiere und lernen, wie sie die Böden ihres Weidelands besser pflegen können. Somit haben die Alpakas besseres Futter, was eine bessere Qualität der Wolle zur Folge hat.
Nicomedes sorgt für 200 Alpakas und eine zehnköpfige Familie
Dies ist auch bei Alpaka-Bauer Nicomedes Cochama Yava (im Bild) der Fall. Er profitiert sehr davon, Mitglied in der sozialen Genossenschaft zu sein. Nicomedes lebt mit seiner Herde in den Bergen. Seine Frau und seine acht Kinder leben in der dreieinhalb Stunden entfernten Stadt Sicuani. Nicomedes besitzt eine Herde von 200 Alpakas.
Eigentlich ist eine solche Herde groß genug, um von den Erlösen eine Familie ernähren zu können. Nicomedes konnte jedoch seine Ausgaben nicht decken und seine Kinder nicht zur Schule schicken. Er wurde Mitglied bei COOPECAN, um einen besseren Preis für seine Wolle zu erhalten und die Qualität der Wolle seiner Herde zu steigern. Nun verdient er genug Geld, um für seine Familie sorgen zu können.
Wollkleider für den italienischen und peruanischen Markt
Die Mitglieder von COOPECAN erhalten nicht nur bessere Preise für ihre Wolle, sondern auch zusätzliche Zahlungen, nachdem die Wolle verarbeitet und verkauft wurde. COOPECAN beschäftigt rund 12 Personen, die die Wolle färben und verarbeiten, um Wollkleidung herzustellen. Ein Teil der Kleidungsstücke wird an einen Käufer in Italien verkauft, der andere Teil wird auf dem peruanischen Markt vertrieben.
Oikocredit gewährte COOPECAN eine Kreditlinie in Höhe von 150.000 US-Dollar, um die Genossenschaft in ihrer täglichen Arbeit und ihrem sozialen Auftrag zu unterstützten und die Prozesse zum Einkauf der Wolle zu verbessern.
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