Landwirtschaftliche Allianz CSAF weitet Engagement für kleinbäuerliche Betriebe aus
Die Mitglieder der landwirtschaftlichen Allianz CSAF haben über die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) im Jahr 2015 über zwei Millionen Bäuerinnen und Bauern erreicht. Die Kreditsumme betrug insgesamt knapp 600 Millionen US-Dollar.
Zwei Jahre nach seiner Gründung haben die Mitglieder des Council on Smallholder Agricultural Finance (CSAF) ihre Kreditvergabetätigkeit für kleinbäuerliche Betriebe kontinuierlich weiter ausgeweitet. Das kommt nicht nur den Kleinbäuerinnen und -bauern selbst, sondern auch ihren Gemeinschaften vor Ort zugute. CSAF ist eine Allianz aus sozialen Investoren, darunter die Gründungsmitglieder Oikocredit, Alterfin, Rabobank, responsAbility Investments AG, Root Capital, Shared Interest Society und Triodos Investment Management sowie die neuen Mitglieder Global Partnerships und Incofin Investment Management.
Das CSAF gab nun bekannt, dass seine Mitglieder im Jahr 2015 Darlehen in Höhe von insgesamt 597 Millionen Dollar an 672 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vergeben haben. Über 2,1 Millionen kleinbäuerliche Betriebe haben über diese KMU Zugang zu heimischen und internationalen Märkten. Zu diesen KMU zählen verschiedene Akteure entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette – von bäuerlichen Kooperativen in Bulgarien über Kaffeeröstereien in Uganda bis hin zu Obstexporteuren in Brasilien. Diese Steigerung entspricht einem Zuwachs von 70 Prozent seit 2013, als die Mitglieder noch nicht über CSAF zusammenarbeiteten.
Lebensgrundlagen von Kleinbäuerinnen und -bauern nachhaltig verbessern
Die neun CSAF-Mitglieder finanzieren landwirtschaftliche Betriebe, die in Bezug auf Finanzierung als „fehlende Mitte“ bezeichnet werden. Diese Betriebe werden häufig von Mikrofinanzinstitutionen als zu groß und von Geschäftsbanken als zu klein und daher zu risikoreich abgetan. Den Mitgliedern des CSAF geht es darum, die Lebensgrundlage von Kleinbäuerinnen und -bauern und ihren Familien und Gemeinschaften zu verbessern. Gleichzeitig sollen eine klimagerechte Landwirtschaft und nachhaltige Anbaumethoden zum Schutz der Umwelt gefördert werden. Die von CSAF-Mitgliedern bereitgestellten Kredite haben dazu beigetragen, die Einnahmen dieser Partnerbetriebe der „fehlenden Mitte“ um schätzungsweise 3,7 Millionen US-Dollar pro Jahr zu steigern.
Diversifizierung landwirtschaftlicher Portfolios
2015 war auch ein Jahr der Herausforderungen, etwa aufgrund erheblicher Volatilität bei Preisen landwirtschaftlicher Produkte und bei Währungen von Entwicklungs- und Schwellenländern. Investitionen in den Agrarsektor sind riskanter, beispielsweise aufgrund von Ernteverlusten durch Schädlingsbefall oder Unwetter, als Finanzierungen für Finanzdienstleister. So haben niedrige Kaffeepreise und die Pilzerkrankung Kaffeerost dazu geführt, dass die Finanzierungen für den Kaffeesektor durch CSAF-Mitglieder im letzten Jahr um zwölf Prozent zurückgegangen sind.
Da sich sowohl die sozialen Investoren als auch die Bäuerinnen und Bauern selbst um eine Diversifizierung ihrer Produkte bemühen, konnten die CSAF-Mitglieder den Rückgang im Kaffeeanbau mit Wachstumssteigerungen in anderen Sektoren ausgleichen. So stiegen die Investitionen in den Kakaoanbau um 14 Prozent. Auch Anbauprodukte wie Getreide, Nüsse, Quinoa und Reis verzeichneten Zuwächse. Zugleich wird das Risiko geografisch gestreut: CSAF-Mitglieder vergeben mittlerweile Kredite in 66 Ländern.
Auch künftig bestehen vielfältige Möglichkeiten, Wachstum, Weiterentwicklung und Stabilität im Agrarsektor wirkungsvoll zu unterstützen. CSAF-Mitglieder wollen weiterhin gemeinsam Finanzierungen vergeben und Schulungen und Beratung bieten, um die KMU zu unterstützen und die Lebensbedingungen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu verbessern.
Der jüngst veröffentlichte Bericht CSAF Year in Review for 2015 enthält ausführliche Informationen zu Wachstum und Risiken im Landwirtschaftssektor. Weitere Informationen zur landwirtschaftlichen Allianz CSAF finden Sie unter www.csaf.net.